Gertraud Klemm: Hippocampus

Gertraud Klemm liest aus Hippocampus

Helene Schulze, vergessene Autorin der feministischen Avantgarde, ist tot. Jetzt wird sie als Kandidatin für den Deutschen Buchpreis gehandelt. Ihre Freundin Elvira Katzenschlager soll den Nachlass sortieren und findet sich unversehens in einer Marketingmaschinerie voll Gier, Neid und Sensationsgeilheit wieder. Empört bricht sie ein großes Nachruf-Interview ab und begibt sich mit dem wesentlich jüngeren Kameramann Adrian auf einen Roadtrip durch Österreich, um die verzerrte Biografie ihrer Freundin richtigzustellen. Was als origineller Rachefeldzug beginnt, wird immer mehr zum Kreuzzug gegen Bigotterie und Sexismus. Sie verkleiden Heldenstatuen, demontieren Bildstöcke und stören Preisverleihungen. Immer atemloser, immer krimineller werden die Regelbrüche der beiden auf ihrem Weg nach Neapel, wo die letzte Aktion geplant ist.

Gertraud Klemm legt den Finger dorthin, wo es wehtut. Am Beispiel der Literaturbranche zeigt sie, wie es um die gleichberechtigte Wahrnehmung von Frauen tatsächlich steht;und dass es mehr Rebellion und Mut braucht, um wirklich etwas zu verändern.

„Symbole allein, das weiß sie schon, funktionieren nicht als Protest, denn Symbole tun niemandem weh; und wenn es nicht wehtut, berührt es nicht, und wenn es nicht berührt, kann man es gleich bleiben lassen.“

Hippocampus
Gertraud Klemm © Dirk Skiba

Gertraud Klemm

1971 in Wien geboren. Biologiestudium, Gutachterin bei der Stadt Wien, seit 2006 freie Autorin. Mit ihrem Roman „Aberland“ stand sie 2015 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Etliche Preise und Stipendien, u.a.: Wiener Literatur Stipendium, Publikumspreis beim Bachmannpreis 2014. Zuletzt erschienen: „Muttergehäuse“ (Kremayr & Scheriau 2016) und „Erbsenzählen“ (Droschl 2017).

Eine Veranstaltung im LiteraturAufRuhr® 2022

Datum

11. Mai 2022
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Uhrzeit

19:30
literaturhaus.dortmund

Ort

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Neuer Graben 78, 44139 Dortmund