
LesArt.Festival | Annett Gröschner und André Kubiczek: DDR Post-DDR
Ein Abend über Geschichte und Geschichten, die auf Spurensuchen gehen.
Die Autor*innen Annett Gröschner und André Kubiczek lesen aus ihren Romanen „Schwebende Lasten“ und „Nostalgia“. Sie sprechen mit der Literaturwissenschaftlerin Corinna Schlicht über Schlagworte und Verschlagwortung. Sie fragen danach, was die DDR ist und was die Post-DDR ausmacht, wem die Geschichte gehört, wer schreibt, wer spricht, wie die literarische Arbeit am kollektiven Gedächtnis vonstattengeht. Und sie fragen, was das Schreiben in einem Danach über das Davor ausmacht, und was Weiterschreiben bedeutet.
„Schwebende Lasten“ erzählt vom Leben der Blumenbinderin und Kranfahrerin Hanna Krause, die zwei Revolutionen erlebt hat, zwei Diktaturen, einen Aufstand, zwei Weltkriege und zwei Niederlagen, zwei Demokratien, den Kaiser und andere Führer. Die gute und schlechte Zeiten erlebt, sechs Kinder geboren und zwei davon nicht hat begraben können, was ihr naheging bis zum Lebensende.
„Nostalgia“ ist André Kubiczeks vielleicht persönlichstes Buch. Es handelt von seiner Beziehung zur Mutter, die versuchte, in der Fremde eine Heimat zu finden. Dabei entsteht ein etwas anderes Bild vom Leben in der DDR – aus der Perspektive einer binationalen Familie, die im Alltag anzukommen versucht. Ein Roman, der einfühlsam und voller Wärme von Vertrautheit, Fremdsein und Liebe über Kulturen und Vorurteile hinweg erzählt.
Über die Autor*innen
Annett Gröschner, geboren 1964 in Magdeburg, lebt seit 1983 als Schriftstellerin in Berlin. Bekannt wurde sie vor allem mit ihren Romanen „Moskauer Eis“ (2000) und „Walpurgistag“ (2011). Zuletzt erschien bei Hanser ihr gemeinsam mit Peggy Mädler und Wenke Seemann verfasster Bestseller „Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“ (2024). Annett Gröschner wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Großen Kunstpreis Berlin (Fontanepreis), dem Klopstock-Preis und dem Mainzer Stadtschreiber Literaturpreis von ZDF, 3sat und der Landeshauptstadt Mainz.
André Kubiczek, 1969 geboren, lebt in Berlin. 2002 erschien sein hochgelobter Roman „Junge Talente“, 2003 „Die Guten und die Bösen“. 2007 wurde André Kubiczek mit dem Candide-Preis ausgezeichnet. „Skizze eines Sommers“ (2016) stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschienen sind von ihm „Komm in den totgesagten Park und schau“ (2018), „Straße der Jugend“ (2020) und „Der perfekte Kuss“ (2022). „Nostalgia“ ist sein jüngster Roman.
Moderation: Corinna Schlicht
Weitere Infos und Tickets auf www.LesArt.ruhr
Veranstalter LesArt.Festival 2025:
Kulturbüro der Stadt Dortmund, Stadt- und Landesbibliothek Dortmund, Kultur und Projekte e.V., literaturhaus.dortmund.